Dresden und seine Verbindung zum Erzgebirge
Dresden steht in unmittelbarer Verbindung zum Erzgebirge – nicht nur als Landeshauptstadt, sondern auch aus historischen Gründen.
Im Jahr 1809 erhielten die vier Spielzeugmacher Johanna Christiane Schneider, Gotthelf Friedrich Fichtner, Christian Friedrich Kämpe und Samuel Gottlieb Neubert die Genehmigung, ihre Waren am Fuße der Frauenkirche direkt zu verkaufen. Dies war ein bedeutender Schritt, da sie so den Zwischenhandel umgehen konnten, der ihnen damals einen Großteil ihrer Einnahmen kostete. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, an dieses historische Ereignis zu erinnern.
Auch das heutige Erscheinungsbild Dresdens mit seinen prachtvollen barocken Gebäuden wurde größtenteils durch die erheblichen Mittel finanziert, die der Staatskasse aus dem erzgebirgischen Silberbergbau zuflossen.
Der Wiederaufbau der Frauenkirche nach ihrer Zerstörung im Jahr 1945 war ein wichtiger Schritt gegen das Vergessen. Dresden ist damit nicht nur ein Zeitzeuge der Vergangenheit, sondern auch ein bedeutendes Monument der Gegenwart. Aus diesem Grund ist das Motiv der Frauenkirche mit dem Striezelmarkt ein fester Bestandteil unseres Sortiments.
Auslöser der Herstellung eines Schwibbogens mit dem Motiv der Frauenkirche mit Striezelmarkt waren der Wiederaufbau der Frauenkirche und die vier Seiffener Spielzeugmacher „Johanna Christiane Schneider“, „Gotthelf Friedrich Fichtner“, „Christian Friedrich Kämpe“ und „Samuel Gottlieb Neubert“, welche im Jahre 1809 einen Sonnenschein lang ihre Waren am Fuße der Frauenkirche verkaufen durften, um ihre soziale Not zu lindern. Weil ich mich mit diesen vier Spielzeugherstellern verbunden fühle, entwickelte ich eine ganze Reihe von Bögen mit diesem Motiv, von deren Erlös die Manufaktur Klaus Kolbe einen Betrag zum Wiederaufbau der Frauenkirche spendete und dafür den goldenen Stifterbrief erhielt. Im Jahr 2003 entstand dann die erste limitierte Auflage des mechanischen Schwibbogens „ Dresdner Striezelmarkt“. Die Limitierung von 1000 Stück war innerhalb von 3 Jahren ausverkauft. Das ungebrochene Interesse und die noch immer andauernde Nachfrage veranlassten mich dann dazu, dieses Motiv in völlig veränderter Form neu aufzulegen.
Mit diesem auf 1000 Stück limitierten Schwibbogen wollte ich ein „lebendiges Gemälde“ schaffen, um damit dem angesehenen Maler und Graphiker, meinem Freund Max Christoph (22.02.1918 – 22.01.2013) aus Dörnthal, zu gedenken. Dieses Kunstwerk möchte ich ihm in tiefer Verehrung und Dankbarkeit widmen.
Diese 2. Auflage ist eine Darstellung des Dresdner Striezelmarktes zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Darauf zu sehen ist eine beleuchtete Pyramide, detailgetreue Straßenlaternen, sowie ein Bildnis von Ludwig Richter „Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe“.
Im beleuchteten mechanisch beweglichen Sockel wird die Entstehung des Porzellans durch Johann Friedrich Böttger (1682-1719) und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708) bis hin zur Bemalung detailliert aufgezeigt. Während seiner Ausbildung als Apotheker wurde bei Böttger das Interesse an der Alchimie geweckt.
Er brüstete sich später damit unedle in edle Metalle umwandeln zu können, wodurch August der Starke auf ihn aufmerksam wurde. Böttger wurde gefangen genommen, um für den sächsischen Kurfürsten Gold herzustellen, damit dieser seine Staatskassen auffüllen konnte. Zunächst stellte man ihm im Fürstenbergschen Haus in Dresden ein Labor zur Verfügung. Dort übernahm der Naturforscher Tschirnhaus die nähere Aufsicht über Böttger. Zusammen forschten sie dann im keramischen Bereich und schafften es schließlich im Jahre 1708 aus 2 Teilen Kaolin (weiße Erde), welches in Aue und Schneeberg abgebaut wurde, 1 Teil Quarz und 1 Teil Kalifeldspat die Grundmasse des Porzellans herzustellen. Der wertvolle Grundstoff Kaolin wurde in Tresorkutschen, in denen sonst Silberbarren transportiert wurden, unter absoluter Geheimhaltung mit Eskorten nach Dresden geschafft. Tschirnhaus starb an den Folgen der Experimente und Böttger leitete daraufhin die 1710 gegründete Meißner Porzellanmanufaktur. 1714 wurde er aus seiner 12 Jahre andauernden Gefangenschaft entlassen und starb 1719 mit erst 37 Jahren an den Auswirkungen seiner Forschungstätigkeit mit zum Teil giftigen Substanzen. Tschirnhaus und Böttger verdanken wir eine der wichtigsten Erfindungen Sachsens: Das europäische Porzellan.
Das Spielwerk, auf dem das Original-Glockengeläut der Dresdner Frauenkirche zu hören ist, wurde in der Schweiz direkt für diesen Schwibbogen und ausschließlich für unsere Manufaktur gefertigt und ist somit einzigartig.
Besonderer Dank gilt meinen Mitarbeitern und meiner Familie, die mir tatkräftig und beständig bei der Entwicklung dieses Kunstwerkes zur Seite standen. Ich wünsche Ihnen beim Eintauchen in die Geschichte der Porzellanerfindung und der Betrachtung des weihnachtlichen Ensembles auf dem Striezelmarkt viel Freude und alles Gute.
Klaus Kolbe, Seiffen 28.02.2013
Manufaktur Klaus Kolbe GmbH
Steinhübel 31
09548 Kurort Seiffen
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